DIU ist nicht gerade eine Buchstabenreihenfolge, die einem leicht von den Lippen geht. Sie steht für Dresden International Univiersity - und er Spiegel macht sich nicht nur über die Ausspracheschwierigkeiten lustig, sondern auch sonst so seine Gedanken. Und der Blogger von der anderen Elbseite resümmiert: "Wie aus gewöhnlich gut informierten Quellen verlautet, wird "Korruption" das Hauptfach werden. Zweitwichtigste Vertiefungsrichtung wird "Selbstverwaltung". ( "Mit drei Fakultäten werde gestartet (...) Vorerst vier Studienrichtungen werden (...) angeboten." "
Aber sie müssen dann schon weiblich sein: Marion Dönhoff war (schon am Montag, aber es liegen hier noch ältere Zeitungen zum Nachlesen...) die Aufmacherin in der Serie der Süddeutschen. Geschrieben hat Haug von Kuenheim: "Sie verlange Augenmaß, Toleranz und die Bereitschaft, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Die von vielen an der Zeit so geschätzte Debattenkultur geht auf Marion Dönhoffs Haltung zurück, Meinungsverschiedenheiten offen und kämpferisch auszutragen, den Leser entscheiden zu lassen, welchen Argumenten er folgen will. „Wegen solcher Debatten“, schrieb Riehl-Heyse, „hat eine ganze Generation junger Leute die Zeit gelesen.“ "
Herbert Riehl Heyse ist tot. Der Leitende Redakteur der Süddeutschen Zeitung ist im Alter von 62 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Er hat das Blatt mit seinen Beiträgen - unter anderem im "Streiflicht" und auf Seite-Drei-Reportagen geprägt - und er war ein prägendes, nie erreichtes Vorbild für Journalisten wie mich. Seine trefflich recherchierten und excellent formulierten Beiträge werden mir fehlen!
Streiflicht (Link nur heute aktiv)
Gernot Sittner, Im feinen Ton der Ironie
Kurt Kister, Ein Meister des Abstands (Print: ...des Ungefähren)
Herbert Riehl-Heyse, Erste Helden und letzte Erkenntnisse
in der SZ-Serie über große Journalisten schreibt (schon am Dienstag, da bin ich heute nachtragend) Michael Frank über Jospeh Roth: "Kisch, der leidenschaftliche Rechercheur, vertritt das Ideal der höchstmöglichen Objektivität. Roth, der sich nie vor dem Wörtchen „ich“ scheut, vertritt das Gegenteil: Er hält Objektivität für Chimäre, predigt und lebt in seinem journalistischen Werk die Subjektivität. Er geht so weit, schon den Anschein, um reine Objektivität bemüht zu sein, als Fälschungsversuch an der Wirklichkeit zu brandmarken: „Objektivität ist Schweinerei,“ exekutiert er das Bemühen der Kollegenschaft. Texte, die den Wahrheitsanspruch stellen, kommen ihm geradezu verbrecherisch vor. Ihm scheinen nur solche Sichtweisen für den Leser zumutbar, die erkennbar das „ich“ des Berichterstatters oder Deuters durchlaufen haben, die eindeutig von dessen Welt- und Wertvorstellungen berührt und damit gleichsam veredelt oder geadelt wurden, sich damit aber auch als Kunstprodukt jenseits der reinen Wirklichkeit offenbaren. Der Unterschied allerdings zum Schwall des Subjektivitätsgeschwafels heutiger postmoderner Ich- Poeten ist tief: So rastlos, wie er schrieb, fraß Roth Informationen in sich hinein, wusste über entlegendste Ereignisse oder abseitigste Theorien seiner Zeit Bescheid – verwechselte also Subjektivität nicht mit Ahnungslosigkeit."
Und ein Gruß aus Dresden...
Osterei vor dem Georgenturm am Dresdner Schloss. Viel mehr Bilder vom Dresdner Osterspaziergang bei den STIPvisiten!
Wir waren unterwegs, wie beständige Leserinnen und Leser anhand des beinahe-nicht-zurück-gekommen-Beitrags gemerkt haben. Wo wir waren? Im Landgasthof Schwarzbachtal. Wie es da war? So lala...
Jetzt ist Bärlauchzeit! Wir fanden ihn nach der Saisoneröffnung auf Schloss Weesenstein in unmittelbarer Nachbarschaft vom Schloss - und es roch so gut, dass es spontan eine Variante vom traditionellen Aglio e Olio gab. Nennen wir es Olio e Bärlauchio...
Das geht so einfach wie nix: Bärlauch vom Stiel trennen, waschen, trocken schleudern. In reichlich (!) gutem (!!) heißen Olivenöl pro Person rund zehn Bärlauchblätter eine halbe Minute rührend andünsten. Bärlauch (verhält sich wie Spinat und wirkt sehr zusammengefallen) heraus nehmen. Dann pro zwei Personen eine rote Peperoni, die zweimillimeterklein geschnitten ist, ins Öl geben. Zwei Minuten rühren. Zum Schluss nochmals Bärlauch hineingeben, warm werden lassen und dann alles auf die rechtzeitig zuvor angesetzten und nun fertig gekochten Spaghettis geben.
Frischen Parmesan reiben - reichlich! Und servieren, und genießen. Und lecker!
Der Spiegel meldete es zuerst, heute steht es auch in der Süddeutschen: Sollten der Berliner "Tagesspiegel" (Holtzbrinck) mit der "Berliner Zeitung" (vormals Gruner +Jahr) mit Sondergenehmigung doch fusionieren, so könnte der Springer-Verlg die eh schon defizitäre "Welt" nebst "Berliner Morgenpost" einstellen. "Das ist doch mal eine gute Nachricht", kommentiert der in Berlin Neukölln lebende Herr Kantel...
Den einen geht die Datenbank ab und macht den Rollberg (er rollt wieder auf anderem Server) platt, den anderen bleibt das Auto (Werbespruch:"Das Abenteuer beginnt, wo die Straße endet.") stehen. Natürlich nicht irgendwo, sondern bergauf in der Kurve in der Pampa. Selbstverständlich hatte es kurz zuvor begonnen zu regnen, und eisekalt war es auch (drei Grad, gerade noch über Null). Da die Mobilfunkbetreiber aber ihre Aktivitäten auch über dem Nationalpark Sächsische Schweiz nicht auslassen, war Hilfe schnell gerufen - und sie kam sogar erstaunlich schnell. Leider konnte der freundliche Herr nur feststellen, dass er nichts machen konnte, aber er rief den Kollegen mit dem Abschleppwagen. Und der brachte uns zurück nach Dresden. Wie romantisch...
Das Abenteuer beginnt, wo die Straße endet. Aufgenommen am 18.4.2003, 17.28 Uhr zwischen Lohmen und Pirna. Bild: UVS
"Glaubt nicht, ihr hättet Millionen Feinde. Euer einziger Feind heißt - Krieg." Zitat von Erich Kästner (geboren in Dresden) an der Semperoper.
Zitat von Erich Kästner, geboren in Dresden, an der Semperoper. Aufgenommen am 17.4.2003. Bild: UVS
Nachlese aus medienkritischer Sicht zur Olympia-(Vorauswahl-)Kür in der Süddeutschen, die mal wieder zu recht das unjournalistische Mitmachen von Leuten der Journaille bemeckert: "Drei Hauptbewerber und drei Segelbewerber haben Journalisten in ihre Kampagnen eingebettet. Die Idee dahinter: Journalisten sind Vermittler von Nachrichten. Was sie sagen, scheint eher objektiv zu sein als etwa das Wort eines Schauspielers. So saßen also Johannes B. Kerner und Reinhold Beckmann im Film der Hamburger Bewerbung herum und sagten freundliche Dinge über die Hansestadt. ... Sicher ein Coup der Hamburger, doch bleibt die Frage, ob Kerner (ZDF) und Beckmann (ARD), die auch für die Sportredaktionen ihrer Sender arbeiten, mit dieser klaren Festlegung nicht in einen Interessenskonflikt hinsichtlich objektiver Berichterstattung geraten könnten. Oder ob sie es nicht bereits sind." Wieso ist da noch eine Frage offen? Sie sind injeladen und mittenmangst dabei...
PS: Die Sieger Leipzig und Rostock hatten auf Präsentations-Journalisten verzichtet.
"Der Mann, dessen Tugend der Zynismus war, an dem er sich festhielt, um weder zu moralisieren noch zu langweilen, war der wichtigste deutsche Journalist der Nachkriegszeit" schreibt Michael Jürgs über Rodolf Augstein in der SZ-Sereie über große Journalisten. In seinem "Versuch über Augstein" zitiert er auch den Spiegel-Reporter Cordt Schnibben: "Wir haben Asyl gefunden in den Blättern unserer Väter, und Augsteins Herberge ist die beste aller Burgen." - um selbst zu schließen, "dass die Zahl der journalistischen Asylbewerber, die für jede noch so schiefe Hütte dankbar wären, inzwischen in die Tausende geht."
"My name is Louise Josephine Bourgeois. I was born 24 December 1911, in Paris. All my work in the past fifty years, all my subjects, have found their inspiration in my childhood. My childhood has never lost its magic, it has never lost its mystery, and it has never lost its drama."
Die große alte Multikünstlerin Louise Bourgeois lebt heute in New York und stellt derzeit in einer umfassende Werkschau Skulpturen, Installationen, Graphiken und Zeichnungen im dänischen Louisiana-Museum für moderne Kunst in Humlebak nördlich von Kopenhagen aus (funktioniert nicht in allen Browsern :-(
"Leben als Kunst" ist die Ausstellung überschrieben - und sie hat Auswirkungen bis ins Herz der dänischen Hauptstadt: Auf dem Nytorvplatz stiehlt die Spinne "Mutter" der Touristenattraktion Meerjungfrau vorübergehend die Schau. Mit 81 Tonnen Gewicht und üppigen Ausmaßen (927 x 891 x 1024 cm) ist die Skulptur nicht zu übersehen.
Noch bis zum 22. Juni 2003 täglich 10 bis 17 Uhr, mittwochs bis 22 Uhr.
Die Spinne "Mutter" mit Fischaugenoptik. Aufgenommen am 13.4.2003. Bild: UVS
Peaceful rocking, jede(r) auf seine(ihre) Art: Lieder gegen den Krieg hat SWR 3 einmal zusammengestellt. Mit dabei auch John Mellencamp mit seinem Song To Washington und the artist formlerly known as Cat Stevens, heute Yusif Islam, dessen Peace Train (Real Audio) und Angel of War (die gute alte Lady D' Arbanville oder eine nahe Verwandte als Pate) zusammen legal nur gegen Geld zum Download bereitstehen (oder man schneidet's im Radio mit oder findet eine Adresse ?!? ;-)
In der Zeit sind die oben gezeigten vier friedensbewegten Regenbogenfahnen abgebildet. Bunt sind sie alle, doch nur eine entspricht der Regenbogenwirklichkeit. Die Antwort steht am Ende des Artikels.
Heute vor 30 Jahren starb Pablo Picasso in seiner Villa Notre-Dame-de-Vie in der Nähe von Mougins.
Sie SZ-Serie über bemerkenswerte Journalisten berichtet in der neuen montäglichen Folge über den "Mann, der alles konnte und das alle spüren ließ. Wie in seiner Nähe „mancher journalistische Adler zum Suppenhuhn verglühte“ (Manfred Bissinger). Und den, in später Genugtuung, seine Stern-Kollegen im Interview zum 80. Geburtstag endlich fragen durften: „Müssen Chefredakteure Tyrannen sein?“
Er war ein Tyrann. Perfektionistisch bis zum Anschlag, einsatzfreudig bis zum Andruck, einfallsreich bis zum Asbach. Legendär seine Idee, mit der er den Anzeigenboykott des Weinbrandherstellers brach. Im wöchentlich erscheinenden Fortsetzungsroman ließ er einem Gast nun immer etwas zum Trinken anbieten. Mit den Worten: „Mögen Sie einen Asbach oder darf’s was Besseres sein?“ " Dies alles und noch viel mehr schreibt Annette Ramelsberger über Henri Nannen...
Aus der Serie "Journalisten in die Produktion": Ein Besuch in der Backstube der Bäckerei Blömker in Lengerich im Münsterland.
Für eine Reportage, die auf seiner Internetseite veröffentlicht werden soll. Während der Chef schon um zwei Uhr morgens anfing und sein Team um halb drei, durfte der schreibende Fotograf ausschlafen und um fünf Uhr anfangen. Grausame Zeit!
Nachgeradezu hart an der Grenze zur Folter ist allerdings nicht die Zeit, sondern der Geruch: Dreitausend frische Brötchen, rund 30 verschiedene Brotsorten und diverse Kuchen strömen einen derartig guten Geruch aus, dass man ja eigentlich gleich alles probieren möchte. Geht aber nicht. Die Kunden warten nämlich schon...
(Bilder von UVS)
Da will man mal einem Verkäufer was Gutes tun und schreibt ins Lobbuch: "Wunderbar schnell, Ware super: Was will man mehr? Danke - und jederzeit wieder!" Ebay lehnt das ab, mit dem schnöden Kommentar: "Der Inhalt dieses Kommentars ist entweder vulgär oder betrifft eine andere Internet-Adresse. Dies ist nicht erlaubt. Bitte ändern Sie Ihren Kommentar, um fortzufahren." Und wo ist das vulgär? Nirgendwo, aber der dumme Ebay-Computer hat was gegen die Kombination von "wunderbar" und "schnell", denn die letzten beiden Buchstaben des ersten und die ersten drei Buchstaben des zweiten Wortes könnten ja bösartig gemeint sein. Also bitte besser nie wunderbarschnell sein...
Historische Bilder aus Norden in Ostfriesland begleiten uns durchs Jahr. Das Aprilbild zeigt - mit einiger Verspätung, weil der Monatswechsel so plötzlich kam ;-) - drei Mühlen im Süden Nordens. Die Windmühlen sind (von links nach rechts) die Deichmühle am Norder Hafen, die Mühle in der Gnurre und die Weerdersche Mühle am Moortief. Der Text zum Bild folgt (noch) später, der komplette Kalender liegt hier.
Kalender 2003 - April. Ein Kalender von UVS